Interview mit dem Geschäftsführer Henrik Apke

"Fördermittel sind für mich schon eine Art unternehmerische Planwirtschaft"

Das Interview bietet praxisnahe Einblicke und Lösungsansätze, um die Effizienz von Fördermitteln zu steigern und unterstreicht die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Förderinstitutionen für den Erfolg mittelständischer Unternehmen

Förderprogramme als Partnerschaft: Ein Schlüssel zur Innovation und zum Wachstum im Mittelstand

In einem aufschlussreichen Interview mit dem Geschäftsführer der Matik GmbH werfen wir einen tiefen Blick auf die komplexe Welt der Fördermittel und ihre Bedeutung für die unternehmerische Planwirtschaft. Der Geschäftsführer teilt wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, denen sich mittelständische Unternehmen bei der Navigation durch den Förderdschungel gegenübersehen, und betont die Notwendigkeit einer flexibleren, bedarfsorientierten Gestaltung von Förderprogrammen. Durch praktische Tipps und die Betrachtung von Fördermitteln aus einer neuen Perspektive zeigt das Gespräch Wege auf, wie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Förderstellen und Politik verbessert werden kann, um Innovation und Wachstum im Mittelstand zu fördern. Dieses Interview bietet nicht nur tiefe Einblicke in die aktuellen Herausforderungen, sondern auch inspirierende Ansätze für die Zukunft der unternehmerischen Planwirtschaft.

Mittelstand

Die Matik GmbH: Brücke zur "unternehmerischen Planwirtschaft"

Interviewer: Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für uns genommen haben. Könnten Sie zunächst erläutern, was genau Ihre Firma macht?

Geschäftsführer: Gerne. Unsere Firma, die Matik GmbH, positioniert sich als eine Wirtschaftsagentur und Unternehmensberatung, die in Europa einzigartig ist. Deutschland kennt traditionell keine Wirtschaftsagenturen in dem Sinne, wie wir sie verstehen. Wir bieten eine Komplettlösung für Unternehmen, insbesondere für den Mittelstand. Viele mittelständische Unternehmer haben weder die Zeit noch die Ressourcen, sich um ihre internen Prozesse, die Integration von Softwaresystemen oder Maschineninvestitionen zu kümmern, geschweige denn, sich um die Akquise nötiger Fördermittel zu bemühen. Unsere Aufgabe ist es, Marktrecherchen, Marktanalysen, Businesskonzepte, Prozessanalysen und die Beantragung von Fördermitteln zu einer umfassenden Dienstleistung zu bündeln, sodass der Unternehmer sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann.

Interviewer: Wie bewerten Sie die Rolle von Fördermitteln im Kontext der Wirtschaftsförderung und warum betrachten Sie diese als eine Form von „unternehmerischer Planwirtschaft“?

Geschäftsführer: Diese Perspektive hilft mir, meine eigene Rolle und die meines Unternehmens besser zu verstehen. Wir agieren als Brücke zur unternehmerischen Planwirtschaft, einem Konzept, das die Nutzung von Fördermitteln als strukturierten Weg zur Wirtschaftsförderung sieht. Allerdings sind viele Förderprogramme in ihrer aktuellen Form zu starr und konzernlastig, was für mittelständische Unternehmen, die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit benötigen, oft nicht praktikabel ist.

Interviewer: Inwieweit passen die Anforderungen der Förderprogramme zu den Bedürfnissen mittelständischer Unternehmen?

Geschäftsführer: Es gibt definitiv eine Diskrepanz. Mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat der Wirtschaft und sollten in ihrer Dynamik und Flexibilität unterstützt werden. Die momentane Praxis der Fördermittelvergabe und die damit verbundenen bürokratischen Hürden sind jedoch weit entfernt von den tatsächlichen Bedürfnissen dieser Unternehmen. Die Förderlandschaft sollte diese als aktive Partner betrachten und dementsprechend Förderprogramme gestalten, die nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch die unternehmerische Flexibilität und Innovationsfähigkeit fördern.

Die Herausforderungen und Lösungen im Umgang mit Fördermitteln

Interviewer: Sie haben die Herausforderungen im Umgang mit Förderprogrammen angesprochen. Wie sehen Sie die Balance zwischen der Notwendigkeit von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Mittelstand und den starren Anforderungen von Förderprogrammen?

Geschäftsführer: Die derzeitige Situation zeigt, dass die Förderprogramme oft zu unflexibel gestaltet sind, um mit der Dynamik mittelständischer Unternehmen Schritt zu halten. Fördermittel sollten als Instrument dienen, das Unternehmen nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit fördert. Eine Überarbeitung der Förderrichtlinien, die realistischere Anforderungen stellt und den Unternehmen mehr Spielraum für Anpassungen lässt, ist dringend erforderlich.

Interviewer: Wie könnten Ihrer Meinung nach Förderprogramme umgestaltet werden, um transparenter und zugänglicher für Unternehmer zu sein?

Geschäftsführer: Eine Möglichkeit wäre, Förderprogramme stärker an den realen Bedürfnissen der Unternehmen auszurichten und nicht an abstrakten wirtschaftspolitischen Zielen. Durch die Nutzung von praxisnahen Beispielen und Szenarien bei der Gestaltung der Programme könnten diese verständlicher und relevanter für die Zielgruppe gemacht werden. Darüber hinaus sollte die Antragsstellung vereinfacht und die Kommunikation zwischen den Förderstellen und den Unternehmen verbessert werden, um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zu fördern.

Interviewer: Wie sehen Sie die Rolle der Kommunen und der Politik bei der Gestaltung der Förderlandschaft?

Geschäftsführer: Kommunen und politische Entscheidungsträger sollten die Unternehmen als ihre Kunden betrachten und Fördermittel als Investition in die lokale Wirtschaft verstehen. Anstatt aus der Distanz und mit wenig Bezug zur realen Unternehmenswelt Entscheidungen zu treffen, sollten sie aktiv den Dialog mit den Unternehmern suchen. Dies würde nicht nur zu besser zugeschnittenen Förderprogrammen führen, sondern auch das Vertrauen zwischen den Wirtschaftsakteuren und den Förderinstitutionen stärken.

Praktische Tipps und die Zukunft der Fördermittel

Interviewer: Welchen Rat würden Sie anderen Unternehmern geben, die sich durch die Komplexität von Förderprogrammen navigieren müssen?

Geschäftsführer: Zunächst ist es wichtig, dass Unternehmer eine klare Vorstellung von ihren Zielen und Bedürfnissen haben. Sie sollten bereit sein, sich intensiv mit den Förderrichtlinien auseinanderzusetzen, auch wenn diese zunächst komplex erscheinen mögen. Es lohnt sich, in dieses Verständnis zu investieren, denn oft sind es hohe Förderbeträge, die zur Verfügung stehen können. Zudem empfehle ich, Spezialisten hinzuzuziehen, die Erfahrung mit dem Antragsprozess haben und die sprichwörtlichen Fallstricke kennen. Diese Experten können dabei helfen, den Antragsprozess effizient zu gestalten und die Erfolgschancen zu erhöhen.

Interviewer: Wie könnte sich die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Förderstellen und Politik in Zukunft verbessern?

Geschäftsführer: Eine offene, transparente Kommunikation und eine echte Partnerschaft zwischen diesen Akteuren sind der Schlüssel. Unternehmen müssen ihre Bedürfnisse und Herausforderungen klar kommunizieren können, während Förderstellen und politische Entscheidungsträger bereit sein müssen, diese Rückmeldungen aufzunehmen und in die Gestaltung der Förderprogramme einfließen zu lassen. Eine gemeinsame Plattform für den Austausch und regelmäßige Treffen könnten dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam effektive Lösungen zu entwickeln.

Interviewer: Gibt es Beispiele aus Ihrer Praxis, die zeigen, wie eine erfolgreiche Anpassung der Förderlandschaft aussehen könnte?

Geschäftsführer: Ein gutes Beispiel ist die individuelle Beratung und Unterstützung, die wir unseren Klienten bieten. Durch die detaillierte Analyse der Unternehmensziele und -bedürfnisse konnten wir in vielen Fällen Fördermittel erfolgreich akquirieren, die perfekt auf die jeweiligen Projekte zugeschnitten waren. Diese Erfolge zeigen, dass eine tiefe Kenntnis der Förderrichtlinien kombiniert mit einem Verständnis für die spezifischen Herausforderungen des Unternehmens entscheidend ist.

Abschlussgedanken und Ausblick

Interviewer: Zum Abschluss unseres Gesprächs, wie blicken Sie auf die Zukunft der Fördermittel und ihre Rolle in der Unternehmensentwicklung?

Geschäftsführer: Ich bin optimistisch, dass wir einen Punkt erreichen können, an dem Fördermittel als echte Unterstützung für Unternehmen wahrgenommen werden, die zur Innovation und zum Wirtschaftswachstum beitragen. Dazu ist es allerdings notwendig, dass die Förderlandschaft dynamischer und flexibler gestaltet wird. Dies erfordert ein Umdenken bei allen Beteiligten – von den Unternehmen über die Förderstellen bis hin zu den politischen Entscheidungsträgern. Eine stärkere Ausrichtung auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Unternehmen und eine Vereinfachung der Prozesse könnten einen großen Beitrag leisten.

Interviewer: Was wünschen Sie sich von der zukünftigen Förderpolitik?

Geschäftsführer: Mein größter Wunsch ist eine transparentere, zugänglichere und flexiblere Gestaltung der Förderprogramme. Sie sollten als Partnerschaft zwischen dem Staat und den Unternehmen konzipiert sein, die beide Seiten zum gegenseitigen Nutzen voranbringt. Insbesondere für den Mittelstand, der das Rückgrat unserer Wirtschaft bildet, ist es entscheidend, Unterstützung in einer Weise zu erhalten, die Freiraum für Innovation lässt und nicht durch bürokratische Hürden erstickt wird.

Interviewer: Gibt es abschließende Worte oder Tipps, die Sie mit unseren Lesern teilen möchten?

Geschäftsführer: Mein Rat an Unternehmer ist, sich nicht von der Komplexität der Förderlandschaft abschrecken zu lassen. Es gibt Hilfe und Unterstützung – sei es durch Berater wie uns oder durch andere Dienstleister und Netzwerke. Die Investition in das Verständnis und die Beantragung von Fördermitteln kann sich langfristig auszahlen und einen wesentlichen Beitrag zur Unternehmensentwicklung leisten. Bleiben Sie beharrlich, nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen, und sehen Sie Fördermittel als Chance, nicht als Bürde.

Interviewer: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und Ihre wertvollen Einblicke. Wir wünschen Ihnen und der Matik GmbH weiterhin viel Erfolg.

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